Briefe an den Weihnachtsmann in Norwegen
Postämter des Weihnachtsmannes gibt es überall auf der Welt, auch im norwegischen Dröbak. Jedes Jahr schreiben tausende von Kindern hoffnungsvolle Briefe an den Weihnachtsmann. "In diesem Jahr sind es besonders viele Briefe", sagt Tom Kristiansen, Tourismus-Chef von Dröbak. Er beantwortet sie – als „Vetter vom Weihnachtsmann“. Circa zwanzigtausend Briefe kommen jedes Jahr in der Kleinstadt am Oslofjord an. Sie kommen von Kindern aus aller Welt: aus Neuseeland, China, Japan, Taiwan, der Ukraine, Deutschland und Norwegen.
Die Kinder schreiben dem Weihnachtsmann ihre Wünsche. Die sind sehr unterschiedlich: Michael aus Duisburg wünscht sich eine weiße Weihnacht. Martina hat 15 Spielzeuge aufgelistet. Morten wünscht sich, dass Mama und Papa wieder zusammenziehen. Sabine will nicht, dass ihr Opa stirbt. Ein ukrainisches Kind wünscht sich Frieden. "Wenn es um Krankheiten, Scheidung oder Familienprobleme geht, wird der Vetter vom Weihnachtsmann traurig. Das verdaut er nicht so einfach", sagt Kristiansen. Er versucht, so viele Briefe wie möglich zu beantworten. Aber es werden jedes Jahr mehr.
Dass der Weihnachtsmann im Norden wohnt, ist ja klar. Doch warum ausgerechnet in Dröbak? Das liegt unter anderem an Eva Johansen. Schon früh bastelte sie selbst Weihnachtsschmuck, und schließlich öffnete sie mit ihrem Mann in Dröbak das Weihnachtshaus. Dort verkauft sie nun das ganze Jahr über ihre beliebten Weihnachtsartikel. Im Weihnachtshaus befindet sich auch das Postamt des Weihnachtsmannes. Früher ging die Post an den Weihnachtsmann immer nach Oslo, aber schließlich bat Oslo Dröbak um Hilfe. Dröbak wurde Norwegens Weihnachtsstadt, und seit über 25 Jahren steht das Postamt des Weihnachtsmannes nun hier.
Eva Johansen möchte auch noch vom richtigen norwegischen Weihnachtsmann erzählen, dem "Julenisse": "Unser Nisse ist eigentlich ein Kobold, der im Stall lebt und ein wachsames Auge auf den Hof und die Tiere hat", erklärt sie. "Es ist wichtig, dass man ihn gut behandelt, sonst spielt er einem böse Streiche", warnt sie. Am Heiligabend stellen die Norweger ihrem Nisse deshalb eine Schale Haferbrei vor die Tür. Der bedankt sich dafür mit Geschenken.