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Das deutsche Schulsystem

In Deutschland bekommen alle Kinder am ersten Schultag eine große Schultüte mit Süßigkeiten und kleinen Schulsachen. Welche anderen Unterschiede gibt es zwischen dem Schulsystem in Deutschland und dem Schulsystem in Norwegen?

Verschiedene Schulsysteme

In Norwegen gibt es ein einheitliches Schulsystem für das ganze Land. In Deutschland hingegen sind die 16 Bundesländer für Bildung zuständig, und die Bundesregierung hat nur wenig Einfluss. Deshalb gibt es verschiedene Schultypen, verschiedene Lehrpläne und verschiedene Wege zu einem Schulabschluss. Einige Gemeinsamkeiten finden sich aber trotzdem.

Die Grundschule

Ab sechs Jahren müssen alle Kinder in Deutschland in die Grundschule gehen. In den meisten Bundesländern gehen die Kinder vier Jahre lang in die Grundschule, in einigen auch sechs Jahre. Am Ende der Grundschulzeit gibt die Schule eine Empfehlung ab, auf welche weiterführende Schule die Kinder kommen sollen. Starken Schülern empfiehlt man normalerweise das Gymnasium, weniger starken Schülern die Haupt- oder die Realschule. Aber letztendlich entscheiden die Eltern, welche Schule das Kind nach Klasse 4 oder 6 besucht.

Auch in Norwegen fangen die Kinder mit sechs Jahren in der Schule an, aber im Gegensatz zu Deutschland gehen sie alle zehn Jahre lang in eine gemeinsame Schule – zuerst sieben Jahre in die Grundschule, dann drei Jahre in die Jugendschule.

Die Hauptschule

Wer einen Handwerksberuf wie Elektriker oder Bäcker lernen will, braucht nur einen Hauptschul-abschluss. Nach Klasse 9 können Hauptschüler den Hauptschulabschluss machen und eine Lehrausbildung anfangen. Aber sie können auch weiter zur Schule gehen und zum Beispiel einen Realschulabschluss machen.

Die Realschule

Nach der Grundschule kann man auch auf eine Realschule gehen. Sie dauert ein Jahr länger als die Hauptschule. Nach Klasse 10 machen die Realschüler ihren Realschulabschluss. Danach können sie zum Beispiel Bankkaufmann oder Versicherungsmakler oder Krankenpfleger werden. Sie können aber auch eine Lehre absolvieren, oder drei Jahre lang weiter zur Schule gehen und das Abitur machen.

Das Gymnasium

Wer studieren möchte, der braucht Abitur. In Norwegen gibt es ein Zentralabitur mit einheitlichen schriftlichen Prüfungen. In Deutschland ist das anders. Hier gibt es von Bundesland zu Bundesland unterschiedliche Tests. Außerdem gehen die Schüler in einigen Ländern acht Jahre lang aufs Gymnasium, in anderen neun. Diese Unterschiede sind sehr umstritten, und man arbeitet deshalb an einheitlichen Abiturstandards für alle.

Die Gesamtschule

In Gesamtschulen besuchen alle Kinder gemeinsam die Klassen 1 bis 10, genauso wie in Norwegen. Nach Klasse 10 können die Kinder dann die gymnasiale Oberstufe besuchen oder auf eine berufliche Schule wechseln. Gesamtschulen gibt es nicht in allen Bundesländern.

Die duale Ausbildung

Praktische Ausbildung im Lehrbetrieb, theoretische Grundlagen in der Berufsschule – das ist die duale Ausbildung. Drei bis vier Tage arbeiten die Auszubildenden im Betrieb, acht bis zwölf Unterrichtsstunden pro Woche sind sie in der Schule.

Auch an Hochschulen gibt es die duale Ausbildung. Während des Semesters haben die Studenten Unterricht an der Hochschule, in der Zeit ohne Vorlesungen arbeiten sie in einem Betrieb. So sammeln die Studenten frühzeitig praktische Erfahrungen in der Berufswelt, und die Betriebe finden leichter gutes Personal.

Die Fachhochschule und die Universität

Wer das Abitur hat, kann auf einer Universität oder Fachhochschule studieren. Das Studium zum Bachelor dauert sechs bis acht Semester. Das Master-Studium baut auf dem Bachelor auf und umfasst zumeist zwei bis vier Semester. Auch in Norwegen dauert das Bachelor-Studium normal sechs Semester, und das Master-Studium meistens vier Semester.

Das Notensystem

In Deutschland ist die beste Note eine 1, die schlechteste eine 6. Wer zu viele schlechte Noten bekommt, der „bleibt sitzen“. Das bedeutet, dass man eine Klasse wiederholen muss. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn der Notendurchschnitt schlechter als 4 ist.

In Norwegen gibt es kein Sitzenbleiben, egal, ob man genug gelernt hat oder nicht. Das ist vielleicht auch nicht immer die ideale Lösung, denn im schlimmsten Fall bekommen die Schüler immer größere Wissenslücken. Auch das Notensystem ist in Norwegen anders als in Deutschland: Hier ist 6 die beste Note und 1 die schlechteste.

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