Mauerbau
Flucht
Jedes Jahr flohen Hunderttausende DDR-Bürger nach Westdeutschland in die Freiheit. Bis 1961 waren es 3,5 Millionen.
Fast die Hälfte von ihnen waren Jugendliche und junge Erwachsene. Viele waren hochqualifiziert. Die DDR verlor ihre Arbeiter und Experten.
1958 reagierte die DDR-Regierung und beschloss ein Gesetz gegen das „illegale Verlassen“ der DDR. Trotzdem flüchteten Hundertausende. Viele von ihnen nahmen den Weg über Westberlin, denn hier waren die Sektorengrenzen noch offen.
Bald waren es 30 000 Flüchtlinge pro Monat. Am 12. August 1961 flohen an einem Tag über 3000 Menschen.
Mauerbau
Die Reaktion der DDR ist weltbekannt: die Berliner Mauer.
Am 13. August wurden alle Wege nach Westberlin abgesperrt. In den nächsten Monaten wurde eine Mauer gebaut. Soldaten bewachten alle Grenzen zu Westdeutschland – nicht nur in Berlin.
Die offizielle Bezeichnung für die Mauer: antifaschistischer Schutzwall. Ihre eigentliche Aufgabe: Die Menschen der DDR an der Flucht nach Westen hindern.
Denk nach!
Warum nannte die DDR die Mauer einen „antifaschistischen Schutzwall“? Hast du eine Idee?
Getrennte Familien
„Einige unserer Maßnahmen bringen für manche Berliner Familien Unbequemlichkeiten und vielleicht auch Härten.“ Walter Ulbricht, DDR-Staatschef
Die Grenze verlief mitten durch Straßen und Wohngebiete. Familien und Freunde wurden getrennt.
Auch Westberliner durften nun nicht mehr nach Ostberlin. Erst 1963 wurden Besuche erlaubt.
28 Jahre lang sollte diese Mauer Deutsche von Deutschen trennen.
Denk nach!
Stell dir vor, deine Stadt oder der Hauptort deiner Provinz (ditt fylkes administrative senter) wird geteilt.
Du wachst auf und es gibt eine Grenze von Nord nach Süd, genau in der Mitte der Stadt. Bewaffnete Polizisten und Soldaten bewachen die Grenze.
Was bedeutet das für dich? Für deine Eltern, Freunde, Großeltern, Verwandten?
Was passiert mit Bus-, U-Bahn- und Straßenbahnlinien? Wo sind Bahnhöfe, Schulen, Kinos, Einkaufszentren, Sportplätze?
Flucht über die Mauer
In den ersten Tagen und Wochen war die Mauer noch keine Mauer – und sie war noch relativ durchlässig.
Aus diesen Tagen gibt es berühmte Bilder: Ostberliner springen aus dem Fenster nach Westberlin. Ein Ostberliner Polizist springt über den Stacheldraht in den Westen und rettet sich in ein Westberliner Polizeiauto. Eine Frau reicht ihren Sohn über den Stacheldraht zum Westberliner Vater.
Worum geht's?
- Wie viele Menschen flohen bis 1961 nach Westdeutschland?
- War es erlaubt (lov), die DDR zu verlassen?
- Wann sperrte die DDR die Grenze?
- Wie nannte die DDR die Mauer?
- Wie lange stand die Mauer?