Eine Mauer teilt Berlin - Tysk 2 - NDLA

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Eine Mauer teilt Berlin

Die Berliner Mauer war das Symbol der deutschen Teilung und des Kalten Krieges. Wie lebte es sich in der geteilten Stadt? Was passierte zwischen Mauerbau und Mauerfall? Eine kurze Geschichte der Berliner Mauer, Teil 3.

Reaktionen im Westen

Der geplante Mauerbau war ein Staatsgeheimnis der DDR. Westdeutschland und die Westalliierten wussten, dass etwas passieren sollte, aber sie wussten nicht wann. Der 13. August kam für alle überraschend.

Die Reaktion der westlichen Alliierten ließ auf sich warten. In Berlin protestierte Bürgermeister Willy Brandt gegen die Teilung seiner Stadt. Doch die Alliierten sahen keinen Grund zum Handeln. Niemand wollte wegen der Mauer einen Krieg riskieren.

„„Eine Mauer ist verdammt noch mal besser als ein Krieg.“ John F. Kennedy, US-Präsident, 1961

„Die Ostdeutschen halten den Flüchtlingsstrom auf und verschanzen sich hinter einem noch dichteren Eisernen Vorhang. Daran ist an sich nichts Gesetzwidriges.“ Harold MacMillan, britischer Premierminister

Erst 1963 besuchte US-Präsident John F. Kennedy die eingemauerte Stadt.

„Ich bin ein Berliner.“ John F. Kennedy, US-Präsident, 1963

Vokabeln anzeigen

der geplante Mauerbau den planlagte byggingen av muren
das Staatsgeheimnis, -se statshemmelighet
überraschend overraskende
auf sich warten lassen som lar vente på seg
keinen Grund zum Handeln sehen ikke se noen grunn til å handle
wegen der Mauer på grunn av muren
einmauern mure inn
unvergesslich uforglemmelig
den Flüchtlingsstrom aufhalten holde igjen flyktningestrømmen
sich hinter etwas verschanzen forskanse seg bak noe
dicht tett
daran ist an sich nichts Gesetzwidriges det er ikke noe lovstridig ved det per se

Mauertote

Schon kurz nach dem Mauerbau starben die ersten Berliner beim Fluchtversuch oder wurden erschossen.

Bis 1989 wurden mindestens 139 Menschen von DDR-Grenzsoldaten beim Fluchtversuch getötet.

„Ich liebe sie.“ Nikita Chruschtschov, sowjetischer Staatschef, über die Mauer

Viele andere wurden verhaftet und kamen ins Gefängnis.

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Mauertote mennesker som mistet livet ved fluktforsøk over Berlin-muren
sterben
erschießen skyte
töten ta livet av, drepe
verhaften arrestere
das Gefängnis, -se fengsel

Denk nach!

Jede Flucht war lebensgefährlich. Wärst du geflohen? Warum (nicht)?

Grenzanlagen

Im Laufe der Jahre baute die DDR die Mauer immer weiter aus. Sie wurde eine unüberwindliche Grenzanlage – ein Todesstreifen.

Dennoch gelang über 5000 Menschen die Flucht über die Mauer nach Westberlin.

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im Laufe der Jahre i årenes løp
immer weiter ausbauen bygge ut noe mer og mer
unüberwindlich uoverstigelig
der Todesstreifen dødssone (ofte brukt om sonen på østsiden av grensen mellom DDR og Forbundsrepublikken)
dennoch likevel
gelingen lykkes

Eine geteilte Stadt

Das Leben in einer geteilten Stadt hatte ein paar merkwürdige Seiten. Die U-Bahnen waren einst für ganz Berlin gebaut worden. Nun gingen Westberliner U-Bahnlinien unterirdisch über Ostberliner Gebiet: Die Züge durften nicht anhalten, die Bahnhöfe wurden zugemauert („Geisterbahnhöfe“) und streng bewacht.

Die Mauer war vom Westen aus gesehen nur eine Mauer. Die Westberliner besprühten sie mit Graffiti und zeigten Galgenhumor. „Sie verlassen West-Berlin“, stand auf einem Schild vor dem Brandenburger Tor. „Wie denn?“, hatte jemand darunter geschrieben.

Es gab nur wenige Grenzübergänge. Der bekannteste von ihnen ist Checkpoint Charlie, den man heute als Museum besuchen kann.

Westberlin war eine Stadt ohne Umland. Alles, was die Stadt brauchte, kam aus dem Westen. Als „Schaufenster in den Westen“ wurde die Stadt stark subventioniert: viel Geld floss, um die freie "Insel im roten Meer" zu erhalten. Rot - die Farbe des Kommunismus.

Vokabeln anzeigen

merkwürdig merkverdig
einst en gang, for lenge siden
unterirdisch underjordisk
anhalten stoppe
zugemauert murt igjen
besprühen spraye på
darunter under det
eine Stadt ohne Umland en by uten omland (som kan ernære byen)
Schaufenster utstillingsvindu
subventionieren subsidiere
floss, av fließen flyte
freie Insel im roten Meer fri øy i det røde hav
erhalten opprettholde

Konflikte und Vier-Mächte-Abkommen

Eine westliche Insel im roten Meer – das war Westberlin im Kalten Krieg. Die Zufahrt von der Bundesrepublik nach Westberlin sorgte immer wieder für Konflikte. Die Angst, den Zugang zu Westberlin zu verlieren, war immer da.

Erst 1971 wurde eine Vereinbarung gefunden (das Vier-Mächte-Abkommen) und der Konflikt entspannte sich.

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das Abkommen, - avtale, kontrakt
sorgen für sørge for
immer wieder igjen og igjen
erst 1971 ikke før 1971
eine Vereinbarung finden bli einige om noe
sich entspannen slappe av

Entspannungspolitik

Auch ansonsten wurde der Ost-West-Konflikt in den 70er Jahren entspannter. Willy Brandt, nun Bundeskanzler, verfolgte eine neue Politik: Wandel durch Annäherung. Im Grundlagenvertrag von 1972/73 vereinbarten BRD und DDR, einander zu respektieren. Mit Erfolg: Die DDR ließ nun zum Beispiel Rentner in den Westen ausreisen.

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entspannt avslappet
verfolgen forfølge
Wandel durch Annäherung endring gjennom tilnærming

Denk nach!

Warum hinderte die DDR junge Menschen an der Flucht, aber ließ Rentner ausreisen? Was können junge Leute für den Staat tun, was Rentner nicht mehr können?

Worum geht's?

  • Wie reagierten die West-Alliierten auf den Mauerbau?
  • Wie viele Menschen wurden an der Berliner Mauer getötet?
  • Wie viele Menschen flüchteten über die Mauer nach West-Berlin?
  • Was ist ein Geisterbahnhof?
  • Wann entspannte sich die politische Lage in Berlin?
  • Wer war Willy Brandt?

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Fagstoff
Mauerbau

Informationen über das geteilte Berlin und die Berliner Mauer.

Fagstoff
Mauerfall

Informationen über das geteilte Berlin und die Berliner Mauer.

Skrevet av Marion Federl.
Sist faglig oppdatert 17.07.2017